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Vollrot - eine schwierige Deckfarbe?

Die Probleme mit dieser Deckfarbe beginnen schon mit der Definition des Begriffes Vollrot. Viele der als Vollrot bezeichneten Ausstellungstiere haben am Bauch, im Nacken oder unterhalb des Mauls weiße Stellen. Trotzdem werden sie unwidersprochen und wohl auch richtigerweise als Vollrot bezeichnet.
Eine weitere Problematik liegt in der Beschreibung (bzw. der Nichtbeschreibung) der Farbe Rot im Standard. So werden auch orangene Farbtöne als rote ausgestellt und bewertet. Eine Änderung hier wäre wünschenswert, liegt aber wohl in ferner Zukunft.
Besonders Probleme bereiten die Vollroten jedoch in der Zucht. Einer der Gründe liegt eben darin, dass es sehr schwierig ist, ein tiefes, und trotzdem leuchtendes Rot zu züchten. Am besten geht das noch auf der Grundfarbe Blond. Versucht man das auf
der Grundfarbe Grau, hat man durch das Melanin (schwarzer Farbstoff) in den Melanophoren (Schwarze Farbzellen) ein echtes Problem, oft haben diese Tiere schwarze Spots in den Flossen und am Körper. Leider ist dies auch ein Problem bei den Blonden! Und auf der roten Farben sind diese Spots (Flecken) ganz besonders gut
zu sehen. Bei Albino roten besteht die Problematik nicht nur in der Grundfarbe, sondern auch darin, dass die Farbe oft sehr hell und wenig intensiv ist. Was beweist, wie sehr die Intensität des Rots abhängig ist von der Interaktion mit anderen Farben.
Beschäftigt man sich näher mit den Gründen für die verschiedenen Abstufungen und Qualitäten der Farbe Rot, stellt man fest, dass es zwei Arten von Rot Pigmenten gibt.
Nämlich die Carotinoide und die Pteridine. Während der Guppy die Carotinoide aus der Nahrung aufnehmen kann und muss (Artemien, Algen wie Chlorella oder Spirulina, gezielte Zufütterung von Astaxanthin, Lutein oder Beta-Carotin usw.) kann
der Guppy Pteridine selber synthetisieren (simplifizierend ausgedrückt, meint das herstellen). Während die Carotinoide jedoch vornehmlich der Gesundheit dienen (Antioxidantien, die zellschützend und infektionsabwehrend sind) sind die Pteridine
mehr für die Farbgebung zuständig.
Ein weiteres Problem ist die Nähe (und damit die Vermischung) der gelben (Xanthophoren) und roten (Erythrophoren) Farbzellen. Einige Wissenschaftler sehen die Zellen so nahe beieinander, dass sie keine Unterschiede mehr machen. Jedoch
werden Guppys mit gelben Farbzellen geboren, während rote Farbzellen sich erst mit zunehmendem Alter ausbilden. Allgemein nimmt man heute an, dass Gelb evolutionär
vor Rot entstand, und Rot eine Mutation von Gelb ist. (Interessanterweise gibt es Berichte von Züchtern über gelbe Guppys, die spontan in roten Inzuchtlinien gefallen
sind). Übrigens, auch gelbe Farbzellen (Xanthophoren) haben sowohl Carotinoide als auch Pteridine!
Für die Praxis der Zucht bedeutet das nun, dass die verschiedenen Farbtöne der Farbe Rot das Resultat der Dichte der roten Farbzellen, der Interaktion der roten Farbzellen mit anderen Farbzellen (wie schwarzen, gelben oder blauen) sowie der Menge an
Carotinoid oder Pteridin Pigmenten in der Zelle ist. Hierdurch kann das Rot variieren von orange-rot (Das Resultat der Interaktion mit gelben Farbzellen) bis hin zu den purpurartigen Rottönen. Diese dunklen Rottöne entstehen, wenn blaue Farbzellen mit
im Spiel sind, und sind sehr schön durch Blitzaufnahmen des Guppys nachzuweisen. Dann erscheinen die blauen Zellen als weiße oder stark aufgehellte Körperpartien oder Flossenteile!
Für die Praxis der Ausstellung bedeutet das, man kann in geringen Mengen beeinflussen, wie viel Pigment sich in den Zellen ablagert, durch die Beifütterung von Carotinoiden. Auch Lutein (Farbstoff aus der Sumpfdotterblume) hat sich als sehr wertvoll erwiesen. Übrigens, diese Beifütterung entspricht durchaus natürlichen
Bedingungen, denn in der Natur fressen unseren Guppys viele Algen, Früchte, Krebschen usw., die zur roten Färbung beitragen. Die rote Färbung soll den Weibchen wohl Gesundheit und Präsenz des Männchens signalisieren, daher ist rot eine so wichtige Farbe in der Natur für Guppys.
Kommen wir jetzt zur Genetik der Farbe Vollrot. Die wichtigste
(vorweggenommene) Aussage hierzu ist, nach meiner Erfahrung gibt es kein einzelnes Vollrot-Gen, sondern Vollrot ist phänotypisch im Genotyp aus einer ganzen Reihe von Genen gebildet.
Und je mehr dieser Gene zusammentreffen, je höher ist die Wahrscheinlichkeit eines echten vollroten Guppys. (Hier kommt die Beobachtung zum tragen, dass man oft in sehr guten Vollrot Würfen tatsächlich nur einige, sehr wenige echte Vollrote hat.)
Besondere Bedeutung kommt bei der Zucht von vollroten Guppys demnach der Auswahl der Weibchen zu.
Sehr interessant sind in diesem Zusammenhang die Beobachtungen und Schlüsse von P. Ang, einem Züchter aus Singapur. Patrick teilt den Körper des Männchens in verschiedene, sich überlappende Zonen ein, und weist diesen verschiedene Gene zu,
die y-gebunden und autosomal rezessiv, oder auch sowohl y- als auch x-gebunden sind. So hält er die Zone vom Mäulchen bis zu den Augen für autosomal rezessiv, ebenso wie die Zonen am Bauch, die so oft farblos oder fleckig rot sind. Laut Patrick
ist die Farbe der Caudale sowohl x- als auch y-gebunden, während die Farbe für die Dorsale nur x-gebunden ist.
Nach Patrick liegt das Geheimnis der Zucht von echten Vollroten in der Selektion der Weibchen. Er empfiehlt Weibchen mit großen roten Flossen und möglichst einem roten Strich in der Mitte des Körpers. (Dieser Strich zieht sich an der Wirbelsäule
entlang und teilt den Körper eines Weibchens mehr oder weniger in eine obere und untere Körperhälfte).
Im Gegensatz dazu stehen die Beobachtungen von Oscar Inostroza, einem kanadischen Züchter von roten Triangel-Guppys. Er dokumentierte ausführlich seinen Versuch mit einem thailändischen Purple-Moscow-x einem Albinorot-Weibchen.
Innerhalb von nur drei Generationen erhielt er einen roten Albino Moscow Guppy, und kam daher zu dem Schluss, es müsse eine Art von fbg (full-body-gene) geben, das es ermöglicht, innerhalb von nur drei Generationen einen schwarzen/blauen Moskauer
in einen roten zu verwandeln. Denn wären eine ganze Reihe von Genen an der roten Farbe beteiligt, wäre es nicht möglich, innerhalb von drei Generationen 90% rote Albinos zu erreichen! Seine Beobachtungen lösten eine lebhafte Diskussion unter den
Vollrot Züchtern aus. Die Tatsache, dass es möglich war in so kurzer Zeit eine Vollroten Albino zu züchten mit dem berühmten “Red in the Head” schien zu beweisen, dass es eine Art fbg (full body gene) gibt. Die Mehrzahl aller Züchter jedoch neigte zu der Patchwork Theorie, also der Theorie die besagt, dass mindestens
sechs Gene an der Vollrot Farbe beteiligt sind.
Ed Chiasson`s Erfahrung scheint die Theorie des fbg zu stützen. Er arbeitete mit Roten von Dr. J. Alderson, um seinen Stamm Full Reds zu kreieren und war der erste US Züchter, der Full Reds hatte und mit diesen Guppys arbeitete. Die letzte Stelle, die er mit Farbe füllte war der berüchtigte “White belly”, also der weiße Bauch, der
immer wieder in allen Stämmen auftritt und Probleme bereitet.
Seine Kreuzungen (in beide Richtungen, sowohl mit Vollroten Männchen als auch Weibchen) mit anderen Farben wie HS Weiß und HB Gelb sowie Pingus zeigten, dass Vollrot nicht multigenic und additiv ist.
Bei allen diesen Kreuzungen erhielt er Tiere mit roten Streifen in der Beflossung; die Pingus wurden leicht rötlich, oder und schmutzig in der Farbe. Nach seinen Erfahrungen mit seinem Stamm verhält sich Vollrot im Sichtbild (Phänotyp) intermediär (co-dominant). Interessant ist auch, dass in seinen Inzuchtlinien in der Tat
gelbe Guppys fielen. Ich selber habe in vielen Jahren der Zucht von Vollroten viele Testkreuzungen vorgenommen. So unter anderem mit HS Roten, Magentas, Albinos, Neons und andere Farben inkl. Filigran Guppys. So ergibt Vollrot x Magenta eine unglaubliche Farbe, in einer nie zuvor gesehenen Intensität und Leuchtkraft!
Eine Kreuzung Filigran grau x Vollrot Albino ergab in der F³ einen vollroten Albino mit Bars im Hinterkörper! In der F1 war die Farbe der Flossen Rot, der Vorderkörper rötlich, der Hinterkörper dagegen filigran!
Interessant waren und sind meine Kreuzungen mit blond-roten Tieren! Also Weibchen, aus Linien mit weißen Bäuchen. Diese sehen völlig anders aus als vollrote Weibchen, sind in der Farbe wesentlich blasser und unscheinbarer, sind in der Form
aber außerordentlich schön. Bei diesen Kreuzungen erhielt ich immer Vollrote! Und zwar von ausgezeichneter Qualität, Interessant in diesem Zusammenhang, der Heterosis Effekt (also weder
größeres noch schnelleres Wachstum) entfiel! Die Männchen blieben bei ihrer normalen Durchschnittsgröße!
Meine eigenen Erfahrungen mit vollroten Guppys sind selbst nach vielen Jahren der fast ausschließlichen Beschäftigung mit der Farbe Rot zwiespältig und immer noch nicht vollkommen sicher in der Aussage.
Sicher bin ich bei folgenden Aussagen und Feststellungen:
1. Vollrot ist eine schwierige Deckfarbe und keinesfalls für Anfänger geeignet. Auch wegen der Probleme mit der Form gehören diese Guppys nicht in Anfängerhand.
2. Man kann mit gezielter Zufütterung von Carotinoiden eine bessere Färbung erreichen, aber keinesfalls farblose Stellen damit färben!
3. Bei vollroten Stämmen kommt der Selektion der Weibchen (ähnlich wie bei Neon Stämmen) eine ganz besondere Bedeutung zu. Ohne passendes Weibchen kein Vollrot!
4. Vollrote sind in der Form und Größe nicht annähernd so gut wie US Rote, also normale Blond Rote mit weißem Bauch! Das erfordert bei der Selektion besondere Beachtung, denn Vollrote verschlechtern sich schnell bei falscher Selektion in der Form.
5. Benutzt man zur Zucht Weibchen mit gelben Farbanteilen in der Beflossung wird unweigerlich das Rot heller!
6.Nimmt man dagegen Weibchen mit bläulicher Beflossung, wird die Farbe intensiv dunkelrot!
7. Die Farbe wird weder ausschließlich y- noch x gebunden vererbt, sondern es muss einen zusätzlichen autosomalen Erbgang geben. Dieser Erbgang könnte in der Tat das fbg (full body gene) in sich tragen. Dieses Gen trägt zu einer Verbreitung der roten
Zellen maßgeblich bei, erzeugt alleine aber kein Vollrot, sondern mit den Zonen Genen füllt es die fleckigen oder weißen Stellen am Körper eines vollroten Guppy Männchens. Das schließe ich aus meinen Kreuzungen Vollrot x Blond Rot.
Tatsächlich hatte ich bei drei verschiedenen Kreuzungen nur einmal echte Vollrote, während die beiden anderen normale, weißbäuchige oder weißfleckige Vollrote (aber eben immer noch Vollrote, und keine normalen blond-roten Tiere) ergaben.
8. Vollrote traten weltweit relativ zeitnah auf, sowohl in USA, als auch in Europa und Asien. Selbst wenn man annimmt, dass die Quelle wohl Moskau, Russland war, und sich durch Zooladenguppys über Europa verbreiteten, kann man davon ausgehen,
dass die Stämme sich unterschiedlich entwickelten. In den USA nimmt man an, US Vollrote wären autosomal rezessiv (Kann ich nicht bestätigen. Ich habe sehr früh, wahrscheinlich lange vor allen anderen über Ömer G. mit Edgar Chiasson Vollrote getauscht. Die Farbe wurde sehr wohl y-gebunden als auch x-gebunden vererbt)
während europäische Vollrote y-gebunden wären.
So gehe ich davon aus, dass ähnlich wie es verschiedene Arten von Blau gibt auch verschiedene Arten von Vollrot existieren, die sich im Genotyp und auch im Erbgang unterscheiden.
Alle diese Aussagen beziehen sich nur auf meinen Stamm. Allerdings habe ich in vielen Gesprächen mit anderen Vollrot Züchtern erfahren, dass sie meine Erfahrungen bestätigt haben und diese so oder in abgeänderter Form auch gemacht haben.
Zusammenfassend glaube ich, die Theorie der Zonen Gene ist richtig. Aber ich befürchte, dass es in der Tat ein autosomal rezessives Gen, ein fbg gibt, dass aus einem fleckigen Vollrot eine echten Vollrot Guppy macht. Wie der genaue Erbgang
ist, woran man es phänotypisch erkennen kann (vor allem bei Weibchen) habe ich jedoch immer noch nicht feststellen können.
Trotzdem hier meine Empfehlungen für Neueinsteiger, die mit mit vollroten Stämmen beginnen wollen:
Setze zur Zucht immer Männchen an, die keine oder möglichst wenige farblose oder fleckige Stellen zeigen!
Achte auf die Form der Männchen, sie kann sich rapide schnell verschlechtern. Besonders der Rücken, also der Bereich vom Mäulchen bis hin zum Ansatz der Dorsalen verdient besondere Beachtung. Er neigt dazu rund zu werden und sich regelrecht aufzuwölben!
Wichtig bei den Männchen ist, dass die Form der Caudalen im Durchschnitt nicht so exakt ist wie die bei den Blond Roten. Achte stark darauf, das die Ecken nicht zu rund werden, und die Kanten gerade bleiben!
Den Weibchen kommt besondere Bedeutung zu bei der Zucht von Vollroten. Sie bestimmen weitgehend die Richtung, in die man züchten will!
Für Einsteiger empfiehlt es sich, stark rot gefärbte Weibchen zu nehmen, die eine rote Beflossung ohne jede Fehlfarbe haben und auch am Hinterkörper rot gefärbt sind.
Vermeide es zu große Tiere zur Zucht anzusetzen, die Nachzucht wird häufig nicht mehr elegant und wohlgeformt, sondern in einzelnen Teilen plump und unansehnlich!
Wenn Ausstellungszeit ist, verfüttere ein gutes Farbfutter (ein gutes Farbfutter unterstützt die Carotinoide in den Zellen - zum Bsp. mit Hilfe von Astaxanthinen - und auch die Pteridine - zum Bsp. mittels eines Vit. B Komplex mit dem chemisch
ähnlichen Riboflavin). Aber achte darauf, dass nur Ausstellungstiere dies erhalten, denn Zuchttiere sollten ausgesucht werden ohne Verfälschung der Farbe durch Futter.
Bei der Beschaffung des Zuchtmaterials achte darauf, dass Beste zu kaufen was man für Geld erhalten kann! Wer hier spart, ist spätestens nach der F³ am Ende! Vollrote
neigen dazu, sehr schnell aufzuhellen in der Farbe. Dem wirke entgegen mit der richtigen Auswahl der Zuchtpartner! Besonders Vollrote verlangen eine ständige Beobachtung und sehr intensive Selektion!
So, viel Glück und Freude beim Züchten des eigenen Stammes!



Desinfektion
Aufgrund vieler Umstände kann es vorkommen, dass Becken oder Rohrleitungssysteme (Dripsysteme) desinfiziert werden müssen. Nach solchen Desinfektionen ist es sinnvoll, auch das Wasser in den Becken zu desinfizieren. Hierzu gibt es wieder mehrere Möglichkeiten. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Behandlung mit oder ohne Fischen in den Becken.

Milde Desinfektion
Man nimmt 1 Tropfen Formalin auf 5 l Wasser. Wichtig ist, dass diese Behandlung  3 x, besser jedoch 5 x wiederholt wird. Das könnte zeitlich so aussehen: 1. Behandlung um 8 Uhr, 2. Behandlung um 13 Uhr, 3. Behandlung um 18 Uhr.  An drei aufeinander folgenden Tagen wiederholen, sonst ist keine vollständige Wirkung gegeben. Achtung, während der Behandlung ständig für gute Raumlüftung sorgen! Die Vorsichtmassnahmen bei Formalin beachten! (Schutzhandschuhe und Brille)
Eine andere milde Wasserdesinfektion ist die Behandlung mit Acriflavin. Stammlösung, dann von der Stammlösung 10 ml auf 50 l Wasser. Färbt das Wasser intensiv grün, zerfällt aber unter Lichteinfall. D.h., das grüne Wasser verschwindet durch Wasserwechsel und Licht von alleine.

Desinfektion der Becken
Für die Desinfektion der Becken sind viele Möglichkeiten denkbar. In den Zeiten von ökologischer Rücksichtnahme auf den Wasserkreislauf sollte man auf ein natürliches, biologisch abbaubares Mittel zurückgreifen und die chemische Keule im Schrank lassen. Bei mir hat sich Zitronensäure sehr bewährt. Es ist biologisch völlig abbaubar und wirksam. Zusätzlich wirkt es sehr gut gegen Kalkrände! Aber was macht man z.B. bei einer festgestellten TB, oder einer schweren Wurminfektion, oder, oder.....?

Eine Möglichkeit: Kaliumpermanganat (KMnO4)
1. Man befüllt das Aquarium bis zum oberen Rand mit Wasser und legt alle Gegenstände
der Einrichtung hinein. Der Außenfilter läuft ohne Befüllung weiter so das alle Teile der Einrichtung umspült werden
2. Dann wird soviel Kaliumpermanganat dazu gegeben bis ein intensive violette Lösung entsteht  durch die man nicht mehr hindurchsehen kann. Nach einiger Zeit wird diese Lösung dann schmutzig bräunlich!
3. Nach drei Tagen das Becken entleeren und solange alles mit klarem Wasser spülen bis keine Färbung mehr zu erkennen ist. Vorsicht! Die Brühe erzeugt auf allen Gegenständen eine hässliche braune Verfärbung, immer Handschuhe tragen und eine Schutzbrille wäre auch nicht verkehrt. Vor Spritzern hüten, man bekommt sie nicht mehr von der Kleidung!
Eine weitere Möglichkeit: Wasserstoffsuperoxid (H2O2) 30%  (Apotheke)
Hinweis: Vorsicht! Stark ätzend! Bei Unfall Arzt hinzuziehen.  Nicht mit Haut oder Kleidung in Berührung bringen.
H2O2 zersetzt sich unter Lichteinwirkung in normales Wasser H2O und Sauerstoff, daher dunkel lagern.
1. Ohne Fische und Bodengrund werden 50 ml der 30% Lösung auf 100 l Wasser gegeben.
Einrichtungsgegenstände können mit hineingetan werden.
Der Kies sollte besser komplett ausgetauscht werden. Der Filter bleibt ohne Inhalt (Filtermedien) in Betrieb!
2. Das Becken bleibt mit der Lösung 3 Tage stehen und das Licht bleibt an !!!
3. Danach Becken ablassen und mit Wasser ausspülen.
Der Vorteil dieser Verfahrensweise, es bleiben keine giftigen Rückstände die mühevoll entfernt werden müssen.
Weitere Möglichkeit: Isopropanol, Isopropylalkohol 70%ig
(Apotheke)
Anwendung zur Desinfektion von Händen und Gegenständen (Netzen usw.)
Hinweis: Alkohole sind leicht entzündlich und ihre Dämpfe
bilden mit der Luft ein explosives Gasgemisch!
Nicht in offenes Feuer sprühen, nicht in Heizungsräumen oder in der Nähe von offenem Feuer anwenden. Räume gut lüften bis der Alkoholgeruch verflogen ist
1. Die im Handel erhältliche 100%ige Lösung auf 70 Prozent verdünnen (70 ml abfüllen, bis 100 ml auffüllen mit Wasser) damit kann man auch seine Hände desinfizieren, einfach an der Luft trocknen lassen. Gegenstände können durch einlegen in die Lösung keimfrei gemacht werden.
2. In eine Sprühflasche umfüllen (Zerstäuberflaschen, im Supermarkt erhältlich) und  alle Flächen gleichmäßig einsprühen und trocknen lassen. Nach einigen Stunden wiederholen (2-4 Stunden).
Die Flüssigkeit verdunstet Rückstandsfrei, nach dem trocknen kann ohne Probleme das Aquarium wieder befüllt werden.
Alle drei oben beschriebenen Möglichkeiten sollten nur im äußersten Notfall Anwendung finden. Wenn es geht, immer nur zusammen mit einem erfahrenen Aquarianer! Keinesfalls sind diese Methoden von Kindern oder Jugendlichen auszuführen!


Sind Vereine noch zeitgemäß?

Aus einer Diskussion, die sich über zwei Foren erstreckt, ergab sich schließlich diese Frage. Auslöser war eine ganz unschuldige Frage nach Hilfestellung zur Erzüchtung von Kurzschwänzen gewesen. Diese sollten für den Handel produziert werden. Aufgrund dieser Frage entspann sich eine Grundsatzdiskussion. Diese gipfelte in der Frage, ob wir denn Vereine in der Zeit des Internet überhaupt noch benötigen. Hierzu ein Zitat aus dieser Forendiskussion. Es stammt vom Präsidenten eines deutschen Klubs.
Kritisch betrachtet braucht man keinen Verein. Fische gibt es im Onlineshop, z.B. von Gernot, GB gibt es für jeden, das Forum steht jedem offen, Ausstellungen kann auch ein Nicht-Mitglied besuchen und beschicken...“
Gernot meint Gernot Kaden, GB ist der von der DGF herausgegebene Guppybrief.
Diese Meinung steht für eine ganze Reihe der an der Diskussion beteiligten Züchter und Guppyinteressierten. Aber selbstverständlich ist dies eine allgemein gültige Frage, betrifft also nicht nur die Guppyleute.
Im Gegensatz hierzu die Meinung eines Topzüchters, der sich von Beginn an in die Diskussion einbrachte.
Für mich ist die Guppyzucht immer noch ein liebenswertes Hobby,
das es ohne Vereine und Ausstellungen nicht geben würde“
Also hier meine Frage: Sind Vereine noch zeitgemäß? Brauchen wir sie noch, in einer Zeit, wo man im Internet Infos ohne Ende erhält, und das mehr oder weniger kostenlos? Während der Verein Geld kostet? Nicht nur das, häufig ist auch eine aktive Mitarbeit gefragt, als ich soll mich anstrengen, Arbeit leisten.
Komme ich im I-Net nicht schneller an Infos als über die vierteljährlich erscheinende Vereinszeitschrift! Fischbeschaffung ist ebenso möglich! Ausstellungen kann ich auch beschicken, ohne Vereinsmitglied zu sein!
Gegen den Vereine gibt es sicher noch manche Gründe……

Ich will Sie aber auch nicht im unklaren lassen über meine Position. Ich bin ein vehementer Befürworter von Vereinen. Warum? Einfach: Wer macht die Ausstellungen, die Sie beschicken wollen ohne Vereinsmitglied zu sein? Wer veranstaltet Leistungsschauen, gründet Regionalgruppen auf denen Vorträge gehalten, kleine Börsen veranstaltet werden, wer gibt Fachzeitschriften heraus für echte Spezialisten, wer sammelt Infos und verteilt sie über die entsprechenden Spartenleiter, kurzum, wer macht die Arbeit, damit auch nicht organisierte Züchter und Interessierte profitieren können?
Für den Verein gibt es sicher noch viele Gründe……

Was meinen S I E ! Brauchen wir noch Vereine, lohnt sich der Mitgliedsbeitrag oder sind wir nicht mehr zeitgemäß, nur noch antiquierte, rückwärtsgewandte Hobbyisten, zwar liebenswert aber vom Lauf der Dinge überholt!?

Ich hoffe, viele schreiben Ihre Meinung dazu!